Likör selber machen
Anleitung, Infos & Tipps zur Likör-Herstellung
Ob fruchtig, nussig, würzig oder mit Geschmack der Lieblings-Süßigkeit: Es gibt so viele Geschmacksnoten, die wunderbar als Likör schmecken. Wir haben als Likörmanufaktur zwar viele spannende Likörsorten im Angebot, aber bei weitem nicht alle Geschmacksrichtungen.
Damit du jedes Likör-Rezept selbst umsetzen kannst und Spaß am Likör selber machen hast, verraten wir dir hier unsere Geheimnisse.
Was du hier bekommst
Dich erwarten hier eine Anleitung zum aufgesetzten Likör selber machen, fachliche Informationen zum Likör-Grundrezept und zur Likör-Herstellung sowie hilfreiche Tipps für besondere Liköre.
Grundrezept von aufgesetztem Likör
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Alkohol
Schon die Wahl des Basisalkohols beeinflusst den Geschmack vom Likör. Wir empfehlen deshalb Alkohol ohne feststellbaren Fremdgeschmack.
Für die Likör-Herstellung bietet sich Ethylalkohol aus landwirtschaftlichem Ursprung an (96% vol., farblos und klar). Der heißt auch Primasprit oder Neutralalkohol.
Mehr zum Thema Alkohol findest du weiter unten im FAQ Bereich. -
Wasser
Für den aufgesetzten Likör braucht es Wasser, um auf den üblichen Alkoholgehalt von Likören zu kommen.
Von entscheidender Bedeutung ist hier die Wasserenthärtung. Denn Wassersalze nehmen ebenfalls Einfluss auf einen Likör.
Mehr zum Thema Wasserenthärtung findest du weiter unten im FAQ Bereich.
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Zucker
Wer wirklich einen Likör per Definition herstellen will, der muss mindestens 100g Zucker pro Liter im Likör haben.
Auch die Wahl des Süßungsmittels ist beim Likör selber machen eine Wissenschaft für sich. Wir fokussieren uns auf Inverzucker, der zu Flüssigzucker weiterverarbeitet wird.
Mehr zum Thema Zucker findest du weiter unten im FAQ Bereich. -
Aromen
Für den Geschmack vom aufgesetzten Likör sind die eingesetzten Aromen von zentraler Bedeutung.
Du hast die Wahl zwischen künstlichen und natürlichen Aromen (wir verzichten auf künstliche Aromen), Extrakte und Konzentrate.
Mehr zum Thema Aromen findest du weiter unten im FAQ Bereich.
Einblick in unser Likör-Seminar
Was umfasst das Grundrezept von Likören? Wie werden die Grundzutaten von Likören verarbeitet? In unserem Seminar "Likör selbst herstellen" zeigen wir diese Folie zur Veranschaulichung, was es beim angesetzten Likör alles braucht und worauf zu achten ist.
Anleitung: Schritt für Schritt Likör selber machen
Likör-Grundzutaten vorbereiten
Bevor du mit der eigentlichen Likörherstellung beginnst, solltest du alle Grundzutaten (Alkohol, Wasser, Zucker und Aromen) griffbereit haben. Stelle sicher, dass du außerdem die passenden Utensilien zum Aufsetzen und Mischen, wie Gläser, Messbecher und einen Trichter, bereit hast.
Likör aufsetzen und mischen
Füge den Basisalkohol, das Süßungsmittel und die Aromen in ein verschließbares Glas. Achte darauf, die richtigen Mengenverhältnisse zu wählen.
Entweder gehst du dabei nach einem dir vorliegenden Rezept vor, oder du entwickelst dien eigenes Likör-Rezept.
Fülle alle Grundzutaten in deinen Behälter, mische und schüttle das gut verschlossene Behältnis ordentlich durch.
Likör-Rezeptvorlage für 1 Liter Likör mit 20% vol.
Unsere Liköre haben in der Regel zwischen 15 und 20 Volumenprozent Alkohol. Es gibt natürlich auch Ausreißer nach oben, die 15 bis 20 % vol. sind aber ein guter Richtwert.
Für einen Liter aufgesetzten Likör mit 20% vol. raten wir zur Orientierung zu dieser Rezeptvorlage:
- 500 ml Wasser
- 200 ml Alkohol
- 200 ml Zuckersirup
- 50 ml Konzentrate
- Aromen
Ziehen lassen und Abfüllen
Fülle den selbst gemachten Likör in eine Flasche ab. Stelle deine abgefüllte Likör-Mischung danach an einen kühlen und dunklen Ort.
Lasse den Likör für eine bestimmte Zeit ziehen, damit sich die Aromen entfalten können. Die Ziehzeit vom Likör variiert je nach Rezept, kann entweder wenige Minuten oder aber mehrere Wochen betragen.
Unsere leckeren Liköre im Überblick und Likör FAQ
Likör selber herstellen FAQ & Tipps
Was ist Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs? (Primasprit / Neutralalkohol)
Diese für die Likör-Herstellung so praktische Alkoholbasis ist per Definition hochprozentiger Alkohol.
Dieser Alkohol ist durch alkoholische Gärung aus in der Landwirtschaft erzeugten Rohstoffen, deren Maische anschließend gebrannt wurde, gewonnen.
Bei den zucker- oder stärkehaltigen Rohstoffen kann es sich um Obst, Kartoffeln, Zuckerrüben, Zuckerrohr oder Getreide handeln.
Kann ich für Likör auch Rum, Wodka oder anderen Alkohol nutzen?
Für die alkoholische Basis kannst du theoretisch auch Wodka, Korn, Rum oder sogar Weinbrand als Basisalkohol verwenden.
Die Wahl des Alkohols beeinflusst allerdings den Geschmack des Likörs.
Das ist beim Primasprit / Neutralalkohol anders, da er keinen feststellbaren Fremdgeschmack aufweist.
Wassenenthärtung: Welchen Einfluss haben Wassersalze auf die Likör-Herstellung?
Wasser wird benötigst du beim Likör selben machen auf jeden Fall, wenn du als Grundalkohol keinen Rum, Vodka oder Korn nimmst. Sondern den Neutralalkohol. Mit Wasser streckst du sozusagen den hochprozentigen Likör, um auf die gewünschten Volumenprozent zu kommen. Aber Vorsicht, Wasser ist nicht gleich Wasser.
Im Kontext der Wasserenthärtung ist wichtig auf Wassersalze einzugehen. Wassersalze haben direkten Einfluss auf den Likör-Geschmack (Chloride und Schwefelsalze). Außerdem besteht bei hohen Alkoholgehalten ein Risiko der Trübung oder der Färbung (bei hohen Eisengehalten).
Welchen Zucker bzw. welche Süßungsmittel beim Likör selber machen nutzen?
Beim Likör selber herstellen kannst du auf Zucker oder andere Süßungsmittel zurückgreifen. Zjm Beispiel: Zuckersirup oder Honig. Die Art und Menge des Süßungsmittels hängt von deinem persönlichen Geschmack ab.
100g pro Liter Likör sind allerdings Pflicht, wenn du es auch offiziell als Likör bezeichnen willst!
Für Liköre bietet es sich an mit Invertzucker zu arbeiten, der später zu Flüssigzucker weiterverarbeitet wird. Invertzucker ist ein Gemisch aus stoffmengengleichen Teilen Traubenzucker und Fruchtzucker.
Achtung bei Likören mit Früchten: Geschmacksträger mit Fruchtzucker-Gehalt
Einen Likör auf Basis von frischen Früchten herzustellen, ist geschmacklich natürlich hochgradig verlockend. Hinsichtlich der Menge an Zucker ist das allerdings eine kleine Herausforderung. Die Gefahr, dass der Likör viel zu süß wird, ist hier groß.
Wenn du frisches Obst in seinen Liköransatz bringst, solltest du unbedingt an den eigenen Fruchtzucker im Obst denken. Das hat wiederum direkte Auswirkungen auf die beigefügte Menge an Süßungsmitteln
Was ist der Unterschied zwischen künstlichen und natürlichen Aromen?
Das Aroma von Früchten, Gewürzen, Kräutern oder Nüssen verleihen einem selbstgemachten Likör seinen charakteristischen Geschmack. Was Aromen angeht, wird grundsätzlich zwischen künstlichen und natürlichen Aromen unterschieden.
Künstliche Aromen, auf die wir bei Deheck gänzlich verzichten, werden durch chemische Synthese gewonnen und haben kein Vorbild in der Natur.
Natürliche Aromen werden durch Destillation oder Extraktion gewonnen und haben pflanzliche, tierische, mikrobiologische Ausgangsstoffe