Gin lässt sich in verschiedene Kategorien einteilen – nach den rechtlichen Vorgaben der Spirituosenverordnung, nach der geografischen Herkunft sowie nach Herstellungsmethoden und Zusammensetzung.
Jede dieser Einteilungen hat spezifische Merkmale, die den Charakter und Geschmack des Gins bestimmen.
Gin Kategorien nach der Spirituosenverordnung
Diese Kategorien basieren auf gesetzlichen Anforderungen an Herstellung und Zusammensetzung:
Gin – Aromatisierter Ethylalkohol mit Wacholder als Hauptaroma, bei dem keine zusätzliche Destillation erforderlich ist. Die Aromen können durch Mazeration, Perkolation oder andere Methoden eingebracht werden.
Distilled Gin – Ein hochwertigerer Gin, der zwingend ein zweites Mal destilliert werden muss, um die Botanicals in den Alkohol einzubinden.
London Dry Gin – Eine besonders strenge Kategorie, die vorschreibt, dass alle Aromen ausschließlich durch die Destillation hinzugefügt werden dürfen. Es dürfen keine zusätzlichen Farbstoffe oder Süßungsmittel nach der Destillation beigefügt werden.
Besondere Gins und Likör-Varianten
Einige Gin-Varianten basieren auf traditionellen Rezepturen oder unterscheiden sich in der Zusammensetzung:
Sloe Gin – Technisch gesehen kein klassischer Gin, sondern ein Likör. Hergestellt durch die Mazeration von Schlehen in Gin, mit Zuckerzusatz.
Old Tom Gin – Ein leicht gesüßter Gin, der im 18. Jahrhundert populär war und heute wiederentdeckt wurde. Er ist milder als Dry Gin und eignet sich besonders für Cocktails.
Geografisch geschützte Gin-Varianten
Plymouth Gin – Eine ehemals geografisch geschützte Gin-Sorte, die nur in Plymouth, England, hergestellt werden durfte. Heute ist dieser Schutz nicht mehr aktiv. Plymouth Gin ist etwas weicher und würziger als London Dry Gin.
Moderne und fassgelagerte Gins
Neben den klassischen Gins gibt es innovative Gin-Stile, die neue Aromenwelten eröffnen:
New Western Style Gin – In dieser modernen Gin-Kategorie steht Wacholder nicht mehr zwingend im organoleptischen Vordergrund. Stattdessen dominieren oft fruchtige, florale oder würzige Noten.
Reserve Gin – Auch als Fassgelagerter Gin bekannt. Hier reift der Gin in Holzfässern, wodurch er eine zusätzliche Tiefe und leichte Holz-, Vanille- oder Karamellnoten entwickeln kann.
Einen ausführlichen Blogartikel zur Vielfalt von Gin findest du auch in unserem Destillat Sommelier Blog.