Bevor wir die deutlichen Unterschiede fachlich aufzeigen, müssen wir dir zunächst eine wichtige Sache zum Thema Schnaps erklären:
Schnaps ist in Deutschland nur ein umgangssprachlicher Begriff, in Österreich ist ein Schnaps dagegen eine ganz eigene, spezielle Spirituosen-Kategorie.
Als deutsche Destillerie sprechen wir anstelle von Schnaps entweder von Spirituosen oder Bränden. Und neben diesen beiden Alkohol-Kategorien gibt es dann noch die Liköre.
Liköre stehen für Aromavielfalt und Süße durch ihre Zusätze, während Schnäpse (gehen wir hier vom Brand aus) die Essenz und Reinheit der verwendeten Rohstoffe betonen.
Beide spiegeln jedoch auf ihre Weise die Kunst und die Tradition der Spirituosenherstellung wider.
Der wesentliche Unterschied zwischen Likören und Schnäpsen (wir reden weiter über Brände) liegt in ihrer Herstellung und Zusammensetzung.
Herstellung:
Liköre werden hergestellt, indem eine Spirituose (z. B. Neutralalkohol oder ein Brand) mit Zucker, Aromen und oft weiteren Zutaten wie Kräutern, Früchten oder Gewürzen versetzt wird. Sie entstehen durch das Mischen und Aromatisieren, wobei der Charakter stark von den zugesetzten Komponenten abhängt.
Schnäpse hingegen entstehen durch die Destillation vergorener Rohstoffe wie Früchte, Getreide oder Wein. Der Geschmack eines Brandes stammt ausschließlich aus den vergorenen Ausgangsmaterialien und spiegelt die Qualität dieser Rohstoffe sowie die Kunst des Brennens wider.
Zusammensetzung:
Liköre haben einen höheren Zuckergehalt (mindestens 100 Gramm Zucker pro Liter gemäß EU-Verordnung) und einen oft geringeren Alkoholgehalt, der zwischen 15 % und 40 % vol. liegt. Sie sind süß und häufig aromatisch.
Brände, also Schnäpse, sind reine Destillate ohne Zuckerzusatz (außer in bestimmten Kategorien wie z. B. Obstgeisten). Sie haben einen klaren, intensiven und reinen Geschmack, der die Essenz der verwendeten Rohstoffe widerspiegelt.